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Salesianer Don Boscos

Bunter Mix aus Tänzern

Veröffentlicht am: 08. Juli 2020

München – Der Tanz kann Zugang zu neuen Kulturen und Nationen eröffnen – davon durften sich in den vergangenen Wochen auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Projekts im Salesianum überzeugen. Mehrere Monate haben Jugendliche aus der Einrichtung sowie dem Herz-Jesu-Wohnheim zusammen getanzt und unter Betreuung von Marie-Cathérine Rausch eine Choreographie erarbeitet. „Es war eine bunte Mischung junger Menschen aus verschiedenen Nationen“, sagt die 34-Jährige aus München, die schon mehrere Tanzprojekte und Choreographien mit Jugendlichen geleitet hat.

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Bereits zum 200-jährigen Geburtstag von Don Bosco vor fünf Jahren hat die Tanzpädagogin unter dem Titel „talent4bosco“ eine Tanz- und Kreativgruppe im Salesianum betreut. Daran sollte auch das aktuelle Projekt mit dem Titel „talent4bosco 2.0“ anknüpfen. Seit November trafen sich die jungen Tänzerinnen und Tänzer ein Mal in der Woche zur Probe. Im Vordergrund stand das Thema Identität und die Jugendlichen bekamen die Aufgabe, sich gemeinsam zum Song „iD“ von Michael Patrick Kelly eine Choreographie zu überlegen.

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Impulse aus unterschiedlichen Kulturen

Zunächst hat sich die Gruppe jedoch, wie die Tanzpädagogin erzählt, gemeinsam über die Bedeutung des Songtextes ausgetauscht, der vom Respekt vor der einzigartigen Identität jedes Menschen handelt. Ein wichtiges Thema, das im Kontext von Flucht und Migration eine bedeutende Rolle im Leben der jungen Menschen spielt. Marie-Cathérine Rausch hat zwar zu Beginn einige Tanzschritte vorgegeben, den anderen Teil der Choreographie haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann aber selbst erarbeitet. „Am Ende gab es dann ein bisschen Freestyle.“

Während der Probenzeit ist der Münchnerin, die sich freiberuflich in verschiedenen interkulturellen Projekten engagiert, auch die Entwicklung der jungen Erwachsenen positiv aufgefallen. Bereichernd war, wie Marie-Cathérine Rausch betont, gerade auch die Fülle an verschiedenen kulturellen Hintergründen in der Gruppe, denn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stammten zum Beispiel aus Deutschland, dem Kongo, dem Iran, Libyen oder Syrien. „Jeder hat seinen Stil reingebracht.“

Dieser Kulturmix sorgte in ihren Augen während der gemeinsamen Arbeit nicht nur für viele neue tänzerische Impulse, sondern förderte auch den Austausch zwischen Jugendgruppen, die im Alltag häufig eher wenig Berührungspunkte miteinander haben. „Tanzen verbindet über kulturell verschiedene Identitäten hinweg“, fühlte sich Marie-Cathérine Rausch ein Mal mehr bestätigt. Den einen oder anderen konnte das Tanzprojekt sogar ein wenig aus der Reserve locken, wie die Tanzpädagogin beobachtete. „Es war schön zu sehen, dass gerade die Mädchen sehr aus sich herausgekommen sind.“

Eigenes Musikvideo

Das Besondere an dem Projekt war außerdem die filmische Begleitung durch den Videographen Benjamin Herges, der die Gruppe während der Proben mit der Kamera gefilmt hat – für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein schönes Andenken an diese spannenden und erkenntnisreichen Wochen. Auch brachte Benjamin Herges den Jugendlichen in einem Workshop das Arbeiten mit der Kamera näher und sie konnten selbst Einblicke in die Videotechnik gewinnen.

Text: Patrizia Czajor; Fotos: Marie-Cathérine Rausch