Logo Salesianer Don Boscos
Eine Einrichtung
in Trägerschaft der
Salesianer Don Boscos

"Oben scheint immer die Sonne"

Veröffentlicht am: 27. Januar 2018

München – Draußen war es zwar eher kalt und grau, aber in der Pfarrkirche Sankt Wolfgang ließ der Passauer Bischof Dr. Stefan Oster am Sonntag (28.01.) die Sonne scheinen. Er hielt den Festgottesdienst zum Don Bosco Fest 2018 in München und motivierte die Gläubigen in seiner Predigt, positiv durchs Leben zu gehen – im Vertrauen auf Gottes Hilfe. Der Sonntag als Tag des Herrn stehe für die aufgehende Sonne, führte er aus, und jeder sei dazu berufen, diese Sonne in sich scheinen zu lassen. „Wir brauchen die Kirche, Gottes Wort und die Gemeinschaft des Gebetes, um zu erkennen, dass in uns die Sonne scheint und wir im Licht dieser Sonne bleiben können“, so Bischof Oster. Doch damit nicht genug: Jeder von uns, besonders die Pädagogen, seien dazu aufgerufen, durch Glaube und Zuwendung Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, ihre Talente und die je eigenen Sonnenstrahlen in sich selbst zu entdecken. Ganz wie es schon Don Bosco damals getan habe.
 

 
Um sich für diese Aufgabe zu stärken, waren alle Gäste anschließend zu einem Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen im Salesianum eingeladen. Der übervolle Veranstaltungssaal zeigte, dass die Salesianer Don Boscos im Münchner Stadtteil Haidhausen gut integriert sind und vielfältige Kontakte – auch außerhalb des Hauses – pflegen. Zum Gelingen des Tages trugen letztlich auch die Chöre der Singschule Sankt Wolfgang bei, die unter der Leitung von Stefan Ludwig im Pfarrsaal das Kindermusical „Geisterstunde auf Schloss Eulenstein“ von Peter Schindler aufführten.
 

 
„Alles beginnt mit dem aufmerksamen Zuhören“

Der Spaß am gemeinsamen Musizieren war den Kindern anzusehen. Aber wie schafft Kirche es, junge Menschen auch für den Glauben zu begeistern, sie mit der Frohen Botschaft zu erreichen? Diese Frage wurde zum Auftakt des Don Bosco Festes am Freitag (26.01.) diskutiert. Dem Festabend ging eine Vesper in Sankt Wolfgang mit Pater Reinhard Gesing, dem Provinzial der Salesianer Don Boscos in Deutschland, voraus. Er betonte, wie wichtig es Don Bosco gewesen sei, junge Menschen zu begleiten, sich Zeit für sie zu nehmen: „Alles beginnt mit dem aufmerksamen Zuhören – und wir müssen den jungen Leuten nicht nur zuhören, sondern vor allem auch auf sie hören.“ Wenn wir dies befolgen, dann würden wir auch die Antwort erhalten, wie wir mit den Jugendlichen Wege zu Jesus finden – so das Fazit von Pater Reinhard Gesing.
 

 
Dieser Gedanke wurde bei der folgenden Podiumsdiskussion im Pfarrsaal Sankt Wolfgang aufgegriffen. Zu Gast waren Diözesanjugendpfarrer Richard Greul, Stefan John, Abteilungsleiter für Familie und Jugend, Bildung und Erziehung im Bayerischen Sozialministerium, sowie Dr. Katharina Karl, Leiterin des Jugendpastoralinstituts in Benediktbeuern. Auch sie plädierten dafür, Jugendliche mehr miteinzubeziehen, sie nach ihren Erfahrungen zu fragen. Beim Festabend wurde das sofort in die Praxis umgesetzt: Drei junge Erwachsene erzählten, welchen Stellenwert der Glaube in ihrem Leben hat. Dabei fielen Schlagworte wie „Rettungsanker“, „Halt“, „Hoffnung“ – und auch „Veränderung“. Eine Studentin der Sonderpädagogik ermunterte die Zuhörer: „Traut Euch, ob jung oder alt, man kann noch etwas verändern. Glauben ist Leben.“

Ausgezeichnetes Engagement

Ein geeignetes Vorbild, wie solch ein beherzter Einsatz für Kinder und Jugendliche aussehen kann, ist Gerti Gerwien, die im Rahmen des Festabends den Preis „Don Bosco Spatzen“ verliehen bekam. Vor 28 Jahren wurde sie als Kinderpflegerin im Pfarrkindergarten Sankt Wolfgang eingestellt und seitdem hat sie engagiert mitangepackt und die Leben vieler Kinder geprägt. „Ob es ein Kind zu trösten gilt und aufzumuntern oder auch Grenzen zu setzen – die Gerti macht das in einer so ehrlichen, herzlichen und echten Art, dass die Kleinen gar nicht anders können, als es gerne anzunehmen“, sagte Pfarradministrator Pater Alfons Friedrich in seiner Laudatio. Als Gerti Gerwien ihren Preis entgegennahm, gab es dafür tosenden Beifall, und die Freude über die Anerkennung war ihr anzusehen. Sie strahlte, weil sie dafür ausgezeichnet wurde, Kinder ernst zu nehmen, sie zu fröhlichen und selbstbewussten Menschen zu erziehen und in ihnen die Sonnenstrahlen scheinen zu lassen.
 

RefÖA/nst
 

Die Festpredigt von Bischof Stefan Oster zum Nachhören gibt's hier.